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SWR übertrug Nato-Gipfel mit Equipment von Lawo


Befindet sich Barack Obama im Landeanflug, dann gelten die strengsten Sicherheitsvorschriften. Insbesondere dann, wenn es sich beim Ziel seiner Reise um den Nato-Gipfel mit weiteren hochrangigen Staats- und Regierungschefs handelt. Entsprechend hoch waren am 3. und 4. April 2009 auch die technischen und logistischen Anforderungen an den Südwestrundfunk (SWR), der als Hostbroadcaster diesen Event mit Originaltönen, Interviews, Berichten und News übertrug. Beim Audio-Equipment vertraute der SWR auf die Produkte der Firma Lawo.
Der eingesetzte Übertragungswagen des SWR, der FÜ2 HD, fungierte als Außenstelle des SWR hinter dem Kurhaus in Baden-Baden, in dem die feierliche Eröffnung der Veranstaltung stattfand: Er übertrug die Anfahrt und Begrüßung der Staatsgäste, das gemeinsame Abendessen und das daran anschließende Konzert mit Anne-Sophie Mutter. Die Reden der Staatschefs wurden als internationales Bild und internationaler Ton gesendet.
„Die gesamte Produktion wurde aus Gründen der Ausfallsicherheit mit autarker Stromversorgung durchgeführt, die durch Twin-Pack-Aggregate mit 256 KVA sichergestellt wurde. Während der laufenden Produktion war der Zugang zum Produktionsort durch die Sicherheitsvorkehrungen extrem erschwert und nur unter Begleitung der Bundespolizei möglich", berichtet Matthias Eberhardt, der technische Leiter des SWR für die Berichterstattung aus dem Kurhaus Baden-Baden.
Der Ton im Gebäude wurde von der Firma Pool Production abgenommen und über einen Splitter dem FÜ2 HD bereitgestellt. Die Reden und die Audiosignale der Dolmetscher für Deutsch, Französisch und Englisch gingen in das Weltbild und den Weltton ein. Die Worldfeeds wurden vom FÜ2 HD als 4-kanaliges Signal nach EBU-Vorgaben bereitgestellt, ein Kanal für die Reden im Original, die Musik und die Atmo sowie drei weitere für die Dolmetscher. Aus diesen Tonsignalen wurden mit Hilfe der Audio-follow-Video-Funktionalität die beiden Worldfeed-Signale gemischt. Dazu Matthias Eberhardt: „Viele Ereignisse wurden zeitgleich auf EVS-Server produziert und im Weltbild nachgeschoben. Dadurch wurde es erst möglich, dass jede Anfahrt eines Präsidenten oder Außenministers oder die Landung Obamas gezeigt werden konnte, auch wenn gleichzeitig Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kurhaus schon vor der internationalen Presse Hände schüttelte."
Neben den vor dem Kurhaus und beim Südwestrundfunk positionierten Ü-Wagen waren in und um Baden-Baden sowie zwischen der Kurstadt und Kehl noch weitere satellitengestützte Fahrzeuge (SNGs) und drei Motorradteams des SWR mit Redakteuren und Kameraleuten unterwegs, um flexibel auf neue Situationen reagieren und schnell an den Ort des Geschehens gelangen zu können. Alle Signale, auch die aus Straßburg und von allen Field-SNGs, liefen zentral im SR-Ü-Wagen beim Funkhaus via Glasfaser oder Multidownlink zusammen.
Die Vorbereitungen des FÜ2 HD für diese Aufgabe umfasste zwei Tage. Es folgten der Aufbau am Montag und ein technischer Check am Dienstag, der Security-Check am Mittwoch und der Leitungscheck für Regie und Schaltraum am Donnerstag. Am Freitag schließlich die Produktion und Übertragung des Nato-Gipfels. Insgesamt kamen 20 Kameras am Kurhaus zum Einsatz, was einen großen kabeltechnischen Aufwand bedeutete. Teilweise waren Kameras bis zu 3,5 km entfernt und wurden dem FÜ2 HD via Glasfaser zugeführt.
Eines der SNG-Fahrzeuge war ebenfalls beim Kurhaus positioniert und produzierte u. a. für das ARD Morgenmagazin. Dieser Wagen ist mit einem zirkonXL-Mischpult und einer Nova17-Kreuzschiene sowie einem z4-Redaktionsmischpult aus dem Hause Lawo ausgestattet. Im FÜ2 HD des SWR kam ein mc²66 von Lawo zum Einsatz.
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