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Neues ZDF-Nachrichtenstudio
Der Moderator tritt einen Schritt zur Seite – jetzt ist er in voller Größe zu sehen. Neben ihm baut sich eine Grafik auf und er beginnt, im Detail die Landung einer Mondfähre anhand der bewegten Grafik zu erläutern. Bild und Text verschmelzen wirkungsvoll zu einer Einheit.
Das ist nur eines der neuen Features der „grünen Hölle", wie das neue Nachrichtenstudio des ZDF von den Mitarbeitern scherzhaft genannt wird. Nur die aus drei Flügeln bestehende Moderationsinsel mit dem geschwungenen Tisch ist real, die übrigen 600 Quadratmeter des Studios werden von einer einzigen grünen Fläche dominiert. Sie dient dazu, die Bildprojektionen aktuell in die Nachrichtensendung einzubauen. Reale Nachrichten aus dem virtuellen Raum.
Das Ziel des Ganzen war, eine Nachrichtensendung zu kreieren, die noch anschaulicher ist und dem Zuschauer durch den Einsatz von 3D-Grafiken deutlicher die Hintergründe von Ereignissen darstellt", so Wolfgang Wacker, Planungsingenieur beim ZDF für das neue Nachrichtenstudio. Für dieses Vorhaben und die entsprechende virtuelle Technik dahinter war das alte Nachrichtenstudio einfach zu klein dimensioniert und auch auf technischer Seite nicht geeignet. Das neue Studio - gleichzeitig das modernste Nachrichtenstudio Deutschlands - besteht eigentlich aus zwei Studios: einem großen mit drei Kameras, zwei Roboter-Kameras und 200 Scheinwerfern (N1) sowie einem kleineren mit einem Roboter, einer Studiokamera und rund 100 Lampen (N2). Die Roboter ermöglichen schnelle und präzise Kamerafahrten, die mit herkömmlichen Fernsehkameras nicht zu realisieren sind.
Die Fernsehzuschauer sollen die Nachrichten aus dem virtuellen Studio als authentisch empfinden. Dazu leisten auch zwei mc²90 Mischpulte einen wesentlichen Beitrag: Damit die Moderatoren sehen, was sie anhand einer Grafik erläutern sollen, wird das Bild per Beamer an die grüne Wand vor oder neben ihnen projiziert. Auch der Ton wird in das Studio eingespielt - allerdings auf Grund der Verzögerung nicht wie sonst üblich über Lautsprecher sondern über In-Ear-Monitoring.
Auf Wunsch des ZDF kommen auch vier externe Bay-Server zum Einsatz. Je acht Kanalstreifen bilden eine solche Bay, die jeweils über einen eigenen TFT-Bildschirm verfügt. Auch das Graphical User Interface (GUI) und das Channel Display werden über TFT-Screens im zentralen Bedienfeld angezeigt. Eine weitere Besonderheit ist bei beiden mc²90-Pulten die integrierte Video-follow-Audio-Funktion, eine von Lawo umgesetzte Vorgabe des ZDF. Damit ist es möglich, die nächtlichen Nachrichtensendungen ohne Personal am Bildmischer zu produzieren, denn die Kameras werden über GPI vom Audiomischpult mitgeschaltet.
„Während des Projektverlaufs ergaben sich immer neue Herausforderungen, die in gemeinschaftlicher Entwicklung von ZDF und Lawo gelöst wurden", beschreibt Wolfgang Wacker den Verlauf des Projekts und lobt den erfolgreichen Abschluss. Die erste heute-Sendung aus dem neuen Studio lief am 17.7.2009 problemlos über die Bühne. Außer heute nutzt momentan auch das heute journal die neue Technik. Ab Herbst sollen auch blickpunkt, das Mittagsmagazin, das ZDF Wochenjournal und die Kindernachrichten logo! aus dem neuen Studio gesendet werden.
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