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Neue Audio-, Video und Inspiziententechnik für das Ausweichquartier der Berliner Staatsoper
Der Umzug eines Opernhauses ist keine Kleinigkeit: Zwei Jahre Umbau hat das Berliner Schillertheater hinter sich, jetzt dient es als Ausweichquartier für die sanierungsbedürftige Staatsoper Unter den Linden. Als Systemhaus für die Medientechnik war die Salzbrenner Stagetec daran beteiligt, das 200 Jahre alte Theater fit für den Opernbetrieb zu machen. Installiert wurde eine leistungsfähige Medieninfrastruktur, die auch nach der für 2013 geplanten Rückkehr der Oper in ihr Stammhaus einen modernen Spielbetrieb ermöglicht.
Der Auftrag an das Salzbrenner Stagetec Systemhaus umfasste die Gewerke Audio, Video und Inspizienten- sowie ELA-Technik. Während in den Bereichen Inspiziententechnik und ELA von Grund auf neu geplant werden konnte, mussten für die Audiotechnik zahlreiche Komponenten aus dem Bestand in die neue Audioinfrastruktur integriert werden. Installiert wurde ein volldigitales Nexus-System mit 268 Ein- und 184 Ausgängen, das über Glasfaser und insgesamt sechs MADI-Schnittstellen zwei Mischpulte in der Einspielregie und in einem kleinen Produktionsstudio vernetzt. Zwei mobile Nexus Basigeräte stellen weitere digitale Schnittstellen für ein kleines Saalmischpult und für Übertragungsfahrzeuge bereit.
Die Nexus Anlage übergibt ihre Signale an ein Kupfernetz, das über 20 Ghielmetti Steckfelder Audio an alle wichtigen Positionen im Haus verteilt. Lediglich die Beschallungsanlage wird nicht über die Steckfelder angesprochen, sondern die Signale werden direkt von Nexus kommutiert. Über 50 Kilometer Kabelweg mussten verlegt werden, um diese ungewöhnliche Mischung aus digitaler und analoger Technik zu ermöglichen. „Da die Nachnutzung des Schillertheaters bei der Ausschreibung ungeklärt war, Nexus aber auf jeden Fall in den Bestand der Oper übergehen sollte, hat sich der Senat als Bauherr für diese Lösung entschieden. So ist man auf der sicheren Seite, gleichgültig, welche Anlage später eingebaut werden wird", erklärt Stefan Ludewig, Projektleiter bei Salzbrenner Stagetec den Hintergrund.
Ausschließlich digital und mit einer komplexen Struktur präsentiert sich hingegen die Inspizienten- und Alarmierungs- bzw. Ruftechnik. Herz der Anlage ist ein voll bestücktes Stage 300 Inspizientenpult, das über 15 Sprechstellen 64 Rufkreise bedient. „Mit dieser Maximalausstattung an Rufkreisen, ist eine sehr feinkörnige Ansprache einzelner Zonen in dem weit verzweigten Haus gewährleistet. Dies war eine der Hauptforderungen der Staatsoper und einer der Gründe für die Wahl unseres Stage 300 Systems", weiß Ludewig. Backbone der Inspiziententechnik ist ein Nexus-System, das mit dem Nexus für Mischung und Beschallung zwar über MADI verbunden ist, grundsätzlich aber als dediziertes System arbeitet. In das Netz ist ein zweites, mobiles Inspizientenpult angebunden, das ohne Videobestückung dem Hauptpult zuarbeitet. Das Stage 300 dient gleichzeitig als ELA-Plattform, die knapp 800 im Haus verbaute Lautsprecher mit digitalen Einzelüberwachungsmodulen anspricht.
Überwiegend analog wurde schließlich die Videovernetzung ausgelegt, die zum größten Teil mit Equipment aus dem Bestand arbeitet. Über insgesamt 3000 Meter FBAS-Video 75 Ohm Kabel sind hier die fünf mobilen und zwei fest installierten Kameras vernetzt, die Bilder vom Dirigentenplatz oder dem Bühnenturm liefern. Abnehmer der Videosignale sind ein kleines Mitschnittstudio, diverse Handlungsmonitore, der Inspizientenplatz, Projektion und einige TFTs für das Foyer.
Von Februar bis Anfang September war das Systemhaus mit einem dreizehnköpfigen Team auf der Baustelle tätig.
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