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Feinheiten in der Postproduktion
Filme bearbeiten, das können die Spezialisten von nhb nicht erst seit ein paar Tagen: Seit 23 Jahren arbeiten die Hamburger Studios in der Postproduktion, und seit neun Jahren tun sie das auch in Berlin. Heute arbeiten rund 65 Spezialisten daran, hauptsächlich Werbespots auf den Weg zu bringen. nhb-Chef Michael Vitzthum und seine Techniker haben dabei die anspruchsvollste Kundschaft, die es gibt: Kreative aus der Werbebranche und ihre Kunden, die Marketing- und Produktspezialisten aus der Industrie, denen es darum geht, dass jedes beworbene Produkt absolut perfekt "rüber kommt".
Zu diesem Zweck bekommen sie für einen normalen Spot von 20 Sekunden, gerne Filmmaterial in einer Länge von zweieinhalb Stunden. Sollte das Material nicht ohnehin schon in digitaler Form vorliegen, wird es gescannt und gegradet, d.h. die Filmfarben werden dem Videofarbraum angepasst - und zwar zunächst der komplette Film - onelight heißt das in der Fachsprache.
Anschließend folgt der Schnitt, das so genannte offline-Editing, bei dem das Material in nicht sendefähiger, komprimierter Qualität mit dem dazu gehörigen Ton bearbeitet wird. nhb vertont dabei nicht nur, sondern komponiert auch selbst die passende Musik oder Geräuschkulisse. Danach werden die Daten des Schnitts zu einem Ganzen zusammengefügt, das sogenannte Finishing oder Online, bei dem alles in unkomprimierter Form bearbeitet wird. Dabei entstehen auch alle visuellen Effekte und Titel.
Einer der wichtigsten Produktionsschritte ist die Farbkorrektur, das sogenannte Color Grading, bei dem der finale Look des Films bestimmt wird. nhb verfügt über ein eigens zu diesem Zweck gebautes kleines Kino, die Grading Suite. Maßgeblich mitverantwortlich für ihre Gestaltung ist Philipp Großmann, Chief Technical Officer bei nhb in Hamburg, auf dessen Initiative auch die Anschaffung des Herzstücks der GradingSuite zurück geht, eines Christie CP2000-ZX Projektors.
Der Projektor erscheint zwar auf den ersten Blick etwas überdimensioniert für die 4,5m breite Leinwand doch die Technik muss stimmen, wie Großmann erklärt: "In diesem Raum wird jedem Werbespot und jedem Spielfilm, der in unserem Haus gefertigt wird, der letzte Schliff verliehen. Natürlich geht dies nur mit 100 % verbindlichen Anzeigegeräten."
Hierbei kam nur ein Gerät in Frage, das mit einem DCI-kompatiblen Chipsatz arbeitet, also tatsächlich ein D-Cinema Projektor ist, schließlich werden die Spots später auch im Kino gezeigt. Für Philipp Großmann gab es noch eine Reihe weiterer Aspekte, die bei seiner Entscheidung für den 2K DLP Cinema Projektor eine Rolle spielten, wie er betont: "Am meisten hat mich eigentlich die Art begeistert, wie der Projektor kalibriert wird, das macht er nämlich größten Teils selbständig und zwar mit hervorragenden Ergebnissen. Ebenso richtet man den Kolben am besten mit einem Klick auf „Do Auto" aus. Was außerdem unheimlich wichtig für uns war, ist die Möglichkeit den einzelnen Kanälen verschiedenste Einstellung zu zu weisen, vom Eingang über den Farbraum bis zur Lampenhelligkeit."
Letzteres ist deshalb besonders wichtig für nhb weil für HD Video eine andere Leuchtdichte vorgeschrieben ist, als für digitales Kino oder neuerdings eben auch stereoskopisches 3D Kino.
Bei der Kaufentscheidung fragte man sich auch, ob man in absehbarer Zeit tatsächlich auch 3D-Projektionen brauchen würde. Richtig absehbar war das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht, doch offenbar hatte man bei nhb auch in dieser Hinsicht den richtigen Riecher. "Wir wussten es damals nicht wirklich", gibt Großmann zu, "doch dass diese Erweiterung im Bedarfsfall so einfach sein würde, war natürlich ein großes Plus. Im Endeffekt war das einzig zeitaufwändige bei der 3D Nachrüstung der Versand der Geräte. Als unser Xpand-System dann geliefert wurde, hat es keine 2 Stunden gedauert, bis wir die ersten dreidimensionale Bilder mit unserem Christie Projektor betrachten konnten. Dabei war das aus 10 Shutterbrillen und 2 Infrarot Emmitern bestehende Set nichtmals teuer. Und seit dem wir es haben, ist es auch beinahe täglich im Einsatz. Alles in allem haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und den Christie-Projektor genau mit den anderen Modellen auf dem Markt verglichen. Mit ausschlaggebend war für uns dann letztendlich auch die hervorragende Betreuung durch Christie selbst, über die wir uns bis heute freuen."
Derzeit schaut man bei nhb video eher auf innovative Projekte, stehen doch in diesen Herbst vier bis fünf 3D-Werbespots an, bei denen die GradingSuite wieder mal ihre Trümpfe ausspielen kann.
Aber die Werbung ist nicht alles, wie nhb-Chef Michael Vitzthum betont: "Ab und an machen wir auch komplette Kinofilme, und dann geht natürlich gar nichts ohne den Christie-Projektor, denn einen Spot rein fürs Fernsehen könnte man natürlich zur Not auch nur auf dem Monitor sehen, beim Kinofilm ist das definitiv ausgeschlossen."
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