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WDR stattet "Bigband-Studio" mit Lawo-Technik aus

WDR stattet "Bigband-Studio" mit Lawo-Technik aus

Carmen McRae und Jiggs Whigham. Joe Zawinul und Eddie Harris. Viele Titanen des Jazz haben bereits mit der WDR-Bigband ein Album aufgenommen. Die Arbeiten mit Patti Austin, Vince Mendoza sowie Randy und Michael Brecker wurden mit einem Grammy ausgezeichnet. Nun wurde im legendären Studio 4 des WDR, dem „Bigband-Studio", neue Technik installiert. Das Herzstück bildet ein Lawo mc²66 der jüngsten Generation.

 

Das Pult hat 72 Fader (40+8+24), kann über die Ausbaureserve aber durchaus noch erweitert werden. Es verfügt über 240 DSP-Kanäle und 40 DSP-Kanäle als Redundanz. Die Routingkapazität des neuen HD-Core beträgt 8000x8000 Koppelpunkte. „Das neue mc²66 kam zur rechten Zeit auf den Markt, da gegenüber dem bisherigen mc²66 mit nur 48+8 Reglerzügen die geforderten 72 Fader verfügbar waren", so Projektleiter Edgar Thönnissen. Eine große Bereicherung sei auch die Funktion „Touch/Record", mit der nach einem Automationsdurchgang die leichte Anpassung bei der Nacharbeit ermöglicht werde.

 

Das Studio 4 mit der dazugehörigen Regie wird etwa 200 Tage im Jahr von der WDR-Bigband für Proben, Aufnahmen und Mischungen genutzt. Außerdem werden dort verwandte Musikstile mit ähnlichen oder kleineren Formationen produziert, da es akustisch optimal dafür geeignet ist. Im Zuge einer Modernisierung und Standardisierung der Technik innerhalb der Musik- und Außenproduktion wurde das neue Lawo mc²66 installiert. Auch entsprach das Vorgängerpult nicht mehr dem Stand der Technik und hätte zukünftige Herausforderungen nicht adäquat erfüllen können. „Durch eine einheitliche Ausstattung mit Lawo-Technik ist eine flexible Personaldisposition möglich", so Thönnissen. Außerdem bestehe Ersatzteilekompatibilität zwischen den bestehenden und neuen Bereichen. „Produktionen sollen vom Ü-Wagen bis zur Mischung im Studio durch den selben Ton-Ingenieur mit vereinheitlichter Technik möglich sein", ergänzt Sebastian Roth, der Gruppenleiter für Musik- und Außenproduktion.

 

Im TBR wurde neben den klassischen Editing-Möglichkeiten zusätzlich die Funktionalität geschaffen, kleine Sprachaufnahmen zu realisieren. Dadurch sollen in Zukunft die Randzeiten des Produktionskomplexes besser genutzt werden können. Das zu diesem Zweck dort installierte Lawo-crystal-Pult hat über das VisTool auch Zugriff auf die GUI und die Tonkanäle des mc²66 im Regieraum des Studio 4.

 

„Auch die Nutzung von Plug-ins über den Lawo Plug-in Server sehe ich als wichtiges Werkzeug für die Zukunft an, zum Beispiel bei der Nachbearbeitung mit besonderen EQs oder Kompressoren", beschreibt Sebastian Roth einen weiteren Vorteil der Lawo-Pulte.

 

Mit der Planung des Projektes wurde bereits im April 2008 begonnen, es folgte ein EU-weiter Wettbewerb ab September 2008. Im März 2009 wurde ein erstes Planungsgespräch mit Lawo durchgeführt. Von Juni bis August standen vier Wochen für die Baugewerke und vier Wochen für die Studiotechnik zur Verfügung. Dieser Terminplan war unbedingt einzuhalten, da der Umbau nur während der Sommerpause der WDR-Bigband möglich war. Am 31.08.09 wurde schließlich die erste Produktion mit der WDR-Bigband im modernisierten Studio 4 erfolgreich durchgeführt.

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