Aktuelle News & Schlagzeilen

Neuer Ü-Wagen des BR besteht Feuertaufe

Neuer Ü-Wagen des BR besteht Feuertaufe

Lächeln, den Maßkrug heben, gute Miene zum bösen Scherz. Bruder Barnabas hat wieder einmal den Finger in die Wunde gelegt und einer der anwesenden Spitzenpolitiker hat beim Derbleck’n sein Fett abbekommen. Auch im nachfolgenden Singspiel werden alle Register des Kabaretts gezogen und wie jedes Jahr verfolgen viele Fernsehzuschauer vergnügt die Liveübertragung des BR vom Münchener Nockherberg – eine der quotenstärksten Sendungen des BR überhaupt.

 

Dieses Jahr ist bei dieser Traditionsveranstaltung jedoch nicht alles wie immer, denn ein brandneuer Ü-Wagen überträgt den Starkbieranstich auf dem Nockherberg: der FÜ1 HD. Zwar wurde bei der Premiere des neuen Ü-Wagens noch in SD gesendet, aufgezeichnet wurde aber schon in HD. Beim Ski-Weltcup-Finale der Damen in Garmisch-Partenkirchen Mitte März war es dann endgültig soweit: Als Dienstleister für das ZDF übertrug der BR vom neuen Ü-Wagen aus die packenden Duelle auf der Piste. Ohne den perfekten Ton wirken auch die beeindruckendsten HD-Bilder nicht „schärfer als die Realität", folgerichtig kommt Technik von Lawo im FÜ1 HD zum Einsatz.

 

Als zentrales Produktionspult für die Tonregie ist ein mc²66 im neuen Ü-Wagen des BR installiert worden. Es ist für den Zwei-Mann-Betrieb ausgelegt und verfügt über 56 Fader in einem 32-8-16-Frame sowie 336 DSP-Kanäle. Der HD-Core mit integrierter Audiokreuzschiene ist mit drei AES-Karten für BNC und Sub-D bestückt und bietet eine Routingkapazität von 8.000 mal 8.000 Koppelpunkten. Insgesamt besitzt der FÜ1 HD zwölf DALLIS-I/O-Systeme von Lawo, die alle redundant an den HD-Core angebunden sind. Drei dieser DALLIS-Träger werden als Stageboxen eingesetzt, an sie können bis zu 80 Mikrofone angeschlossen werden.

 

„Große Sportereignisse, die in DD 5.1 übertragen werden, erfordern eine große Anzahl an Eingangskanälen, da mehrere Events zeitgleich bearbeitet werden müssen. Zum Beispiel wird neben der Sendung ein Interview aufgezeichnet, auf der Überholspur eine Aufzeichnung abgesetzt und gleichzeitig noch internationaler Ton gemischt. Unter anderem deswegen ist das mc²66 im FÜ1 HD für den Betrieb mit zwei Toningenieuren vorkonfiguriert", erläutert Jürgen Becker, Produktionsingenieur Audio beim BR.

 

Ein externer Bayserver wird genutzt, um die GUI des Mischpults an einem absetzbaren Bildschirm anzuzeigen. Dieser Bildschirm kann auch andere Applikationen visualisieren. Zusätzlich zum mc²66 ist noch ein Lawo-crystal-Pult mit vier Fadern als Redaktionsschnittplatz vorgesehen. Für den Signalabgriff ist dieses Pult mit dem Hauptmischpult vernetzt, als übergeordnetes Steuersystem für beide Pulte kommt die Steuersoftware Virtual Studio Manager (VSM) zum Einsatz.

© 1999 - 2024 Entertainment Technology Press Limited News Stories