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Corona: Warendorfer Weihnachtslichter mit Elation-Movinglights und Lichtsteuerungen von Visual Productions
Als im November der Weihnachtsmarkt in Warendorf abgesagt werden musste, erarbeiteten die Verantwortlichen der nahe Münster gelegenen Stadt eine pandemietaugliche Alternative. In Zusammenarbeit mit dem in Warendorf ansässigen Lichtdesigner Michael Kantrowitsch entstand folgendes Konzept: ein Spaziergang durch die Warendorfer Innenstadt mit diversen lichttechnischen Installationen.
Das Fundament der Idee bildeten Installationen auf fünf Kirchen in Warendorf und dem benachbarten Freckenhorst, die jeweils einem Thema gewidmet sind. Michael Kantrowitsch, der für das Lichtdesign und das inhaltliche Konzept verantwortlich zeichnete, entschied sich nach einem Demo- und Trainingstag bei LMP, dem Deutschland-Vertrieb von Elation Professional, für den Einsatz von vier Elation Proteus Smarty Hybrid (für die Installation „Die Krone“ auf der Josefskirche), vier weitere Proteus Smarty Hybrid (für das „Himmelskreuz“ auf der Stiftskirche) und einen Proteus Maximus für den „HOTspot“ am Haus der offenen Tür, von wo aus zusätzliche vier Proteus Smarty Hybrid auch das Wasser des Emskolks sowie angrenzende Bäume und Uferböschungen beleuchten.
Für den „Leuchtturm“ der Christuskirche kommt ein Elation Proteus Maximus für Wort- und Wasserprojektionen zum Einsatz, während vier Proteus Maximus auf dem alten Kirchturm der Marienkirche ihren Dienst in der Installation namens „Suchscheinwerfer“ verrichten. „Viele der Scheinwerfer habe ich über Treppen, Leitern und Flaschenzüge in die Spitzen die Kirchtürme bugsiert“, sagt Kantrowitsch.
An zwei Orten der interaktiven Elemente - bei den „Weihnachtslichtern“ am Heumarkt sowie am „Regenbogen“ an der Laurentiuskirche - kommen CueCore2 von Visual Productions zum Einsatz. Hier lösen beim Durchschreiten auf dem Boden markierter Kreise Lichtschranken verschiedene Lichtstimmungen aus. Beim Regenbogen triggert ein mit drei Lichtschranken verbundener CueCore2 eine GrandMA2, in der dann komplexe Lichtszenen mit langen Überblendzeiten gesteuert werden.
„An dieser Stelle ermöglicht uns der CueCore2 nicht nur die Auslösung der jeweils nächsten Lichtstimmung, sondern auch eine spezielle inhaltlich wichtige Komponente: Wenn sich drei Leute in die drei markierten Kreise stellen, lösen sie damit den Regenbogen aus, und die Kirche erstrahlt in Regenbogenfarben mit dem Schriftzug ‘Alles wird gut’“, erläutert Kantrowitsch. „Die eher ruhigen, meist zweifarbigen Stimmungen mit den jeweiligen Wortprojektionen ‘fühlen, träumen, helfen, teilen, lachen’ werden so durchbrochen. Die Idee ist, dass man auch zusammen, aber eben auf Abstand positive Veränderungen für unsere Gesellschaft erreichen kann.“
Ein weiterer CueCore2 am Heumarkt wird als Trigger und Szenenspeicher verwendet. Auch die On-Off-Zeiten werden darüber gesteuert. Kantrowitsch: „Am Heumarkt nutze ich die volle Funktionsfähigkeit des CueCore2, während ich bei der Laurentiuskirche im Sinne der besseren Editierbarkeit bei 23 Movinglights dann lieber das große Pult als Steuerung nahm und den CueCore2 als Trigger verwende, dafür aber an der Kirche die Variabilität der Interaktionsprogrammierung ausschöpfen konnte.“
„Gerade an die interaktiven Installationen bin ich recht idealistisch herangegangen“, so der Designer weiter. „Die Lichtstimmungen wechseln nur, wenn auch tatsächlich jemand die Lichtschranke auslöst. Ohne Zutun der Menschen gibt es keine Veränderung, das soll die Botschaft sein. Wir sind nicht ohnmächtig. Die durch Interaktion erscheinenden Worte sollen nicht bloße Projektion bleiben, sondern uns an unsere Chancen, Fähigkeiten und Aufgaben in der Gesellschaft erinnern.“
Auf Initiative der Inhaber des Warendorfer Klosters wurde nachträglich eine weitere Installation ergänzt. Möglich wurde dies durch ein privates Sponsoring und die Unterstützung des Fördervereins und des Kulturreferats für Westpreußen. „Die Installation ‘Das Herz’ ergänzt unser inhaltliches Konzept um eine extrem wichtige Komponente unserer Gesellschaft. Die Kultur und die schöpferische Kraft der Menschen werden durch ein pulsierendes Kloster verkörpert“, kommentiert Kantrowitsch, der das Klosterportal und den Turm Timecode-synchronisiert mit einem akustischen Herzschlag „pulsieren“ lässt. Die von den Warendorfer Künstlern Kluck.Kola entworfenen Gobos illustrieren mit Einlinienzeichnungen als „Lebenslinien“ die Begriffe „Herzblut, Fantasie, Kreativität, Inspiration und Schöpfung“.
Die technische Umsetzung übernahm LAM Showtechnik aus Menden. Bis zum 26. Dezember leuchteten die Warendorfer Weihnachtslichter jeweils in der Zeit von 16 bis 23 Uhr. Im Zuge der Verhängung des bundesweiten Lockdowns ab dem 16. Dezember hatte die Stadt entschieden, alle interaktiven Elemente der Installation abzuschalten, um Menschenansammlungen an diesen Orten zu verhindern. Daher boten die Weihnachtslichter fortan nur noch statische Lichtstimmungen.
(Fotos: André Auer/Gabi Wild/Michael Kantrowitsch)
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