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MIZ startet neue Posterserie
Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) visualisiert den Reichtum des Opernrepertoires auf deutschen Bühnen vor Ausbruch der Corona-Pandemie erstmals in einer detaillierten Infografik. Es zeigt damit, welche musikalische Vielfalt durch die Corona-Krise auf dem Spiel steht.
In den Spielzeiten 2014/15 bis 2018/19 haben die Musiktheater in Deutschland 860 verschiedene Opern von 457 KomponistInnen gespielt. Wie das MIZ untersucht hat, bewegt sich das Musiktheater stark am Puls der Zeit: Fast die Hälfte der aufgeführten Werke stammt aus den Jahren nach 1945. Dennoch richtet sich das Besuchsinteresse vor allem auf die Opern des 18. und 19. Jahrhunderts. Allein die zwanzig beliebtesten Opern machten 45 Prozent aller Besuche aus, während auf die Werke nach 1945 lediglich knapp acht Prozent entfielen.
„Bühne frei für Vielfalt“ heißt das neue Infografikposter, das in Kooperation mit dem Deutschen Bühnenverein und dem von ihm herausgegebenen Theatermagazin auf der Grundlage der jährlichen Werkstatistiken „Wer spielte was?“ entstanden ist. Die ganzseitige Hauptgrafik im Innenteil des Faltposters zeigt alle Opernwerke aufgeschlüsselt nach KomponistInnen, Jahr der Uraufführung, Besuchszahlen und Wiederkehr in den Spielzeiten. Vertiefende Beiträge auf der Außenseite erläutern das Repertoire im Selbstverständnis der Musiktheater und beleuchten die Rolle der zeitgenössischen Musik.
Das Infografikposter zum Opernrepertoire bildet den Auftakt zur neuen Posterserie des MIZ, „Musikleben in Zahlen“. Es liegt sowohl als handlich gefaltete Variante vor als auch im Großformat zum Aufhängen und ist kostenlos gegen eine Versand- und Servicepauschale beim MIZ erhältlich. Das nächste Poster erscheint im ersten Quartal 2021 und befasst sich mit „Frauen in Orchestern“.
Begleitend zum Infografikposter veröffentlicht das MIZ ein neues Online-Angebot. Unter www.miz.org/opernrepertoire berichtet der Vorsitzende der Deutschen Opernkonferenz und Intendant der Oper Frankfurt, Bernd Loebe, im Interview über die künstlerischen und wirtschaftlichen Herausforderungen von Spielplangestaltungen. Der Musikhistoriker Anno Mungen vom Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth erläutert die historischen Hintergründe der Repertoireentwicklung und die Rolle, welche die Musikwissenschaft dabei spielt. Infrastrukturdaten zu den Musiktheatern in Deutschland sowie weitere Statistiken komplettieren das Angebot.
(Fotos: Deutsches Musikinformationszentrum/Deutscher Musikrat)
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