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Corona: Veränderung der Kurzarbeit gefährdet Jobs

Für den Bevölkerungsschutz in Deutschland erbringt die Veranstaltungswirtschaft seit über zwanzig Monaten ein großes wirtschaftliches Opfer. Eine Weltspitzenbranche droht unterzugehen. Vor der Pandemie noch Top 3 weltweit, erwirtschaftete sie 81 Milliarden Euro Kernumsatz sowie 130 Milliarden Euro indirekte Umsätze. Sie garantierte die Erwerbstätigkeit für 1,1 Millionen Menschen in über 240.000 Unternehmen.

 

Rund zwei Millionen Arbeitsplätze sind direkt und indirekt von der stark durch klein- und mittelständische Betriebe geprägten Branche abhängig. Sie umfasst wirtschaftsbezogene Veranstaltungen wie Messen und Kongresse ebenso wie kulturelle Anlässe, Volksfeste, soziale Veranstaltungen wie Spendengalas, private Anlässe und Sportwettkämpfe.

 

Um den Fortbestand der vielfältigen Unternehmen und die globale Führungsposition des Sektors zu sichern, sind verlässliche politische Leitplanken notwendig. So war das Kurzarbeitergeld einer der wichtigsten Rettungsanker für das Überleben des Industriezweiges. Mit der jetzt geplanten Kurzarbeitergeldverlängerungsverordnung und der darin enthaltenen Regelung, dass nur noch die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden soll, wird den Betrieben eine zusätzliche Belastung aufgebürdet, obwohl sie schon unter starken Umsatzeinbrüchen und Stornierungen leiden.

 

„Es war schon enttäuschend, dass die neue Regierung die hart getroffene Veranstaltungswirtschaft mit keinem Wort im Koalitionsvertrag erwähnt“, sagt Christian Eichenberger, Vertreter der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft und im Vorstand von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft. „Jetzt geht es nicht mehr nur um das Überleben einzelner Betriebe oder Soloselbstständiger. Nun ist die Gesamtheit der Jobs akut gefährdet. Hinter jedem Erwerbstätigen stehen etliche Existenzen.“

 

„Die neue Kurzarbeitergeldverlängerungsverordnung muss die unverschuldete Notsituation der Veranstaltungswirtschaft berücksichtigen“, so Eichenberger weiter. „Die Sozialversicherungsbeiträge müssen in vollem Maße erstattet und die erhöhten Kurzarbeitsgeld Sätze von bis zu 87 Prozent beibehalten werden. Mitarbeitern muss steuer- und sozialversicherungsfrei das Aufstocken möglich bleiben. Es droht ansonsten ein finanzielles und personelles Ausbluten der Betriebe, da immer mehr Mitarbeiter gezwungen sind, der Veranstaltungswirtschaft den Rücken zu kehren.“

 

In der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft haben sich bereits 25 Initiativen und Verbände der Branche versammelt. Sie vernetzt die Akteure aus 150 Berufsgruppen vom Soloselbstständigen über Technikdienstleister, Eventagenturen und Caterer bis hin zu großen Vereinen und Verbänden. In der organisationsübergreifenden Plattform bündelt der Sektor mit einem offenen Teilhabeprozess seine gemeinsamen Interessen und formuliert seine politische Forderungen.

 

Unterstützende Verbände und Initiativen sind: Aktion „Rettet die Clubs“, #AlarmstufeRot, Berlin Convention Partner, BDSW - Bundesverband der Sicherheitswirtschaft, BDT - Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe, BSM - Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute, Bundesverband Taxi und Mietwagen, Bund deutscher Hochzeitsplaner, Bundesverband für Pyrotechnik & Kunstfeuerwerk, Booking United, Club Kommission Cottbus, Deutscher Eventverband, DSB - Deutsche Schausteller Bund, fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, IHK Gießen Friedberg, IGM - Interessengemeinschaft Messewesen, ITRS - Industrieverband Technische Textilien/Rollladen/Sonnenschutz, Kinosommer Deutschland - Bundesverband der Open-Air-Kinos, Künstlerhilfe Foundation, Meet Germany, MVW-BW - Messe- und Veranstaltungswirtschaft Baden-Württemberg, Party Service Bund Deutschland, Pro Musik - Verband freier Musikschaffender, VDK - Verband der Konferenzdolmetscher im BDÜ, VSD - Verband für Sportökonomie und Sportmanagement in Deutschland. Die Organisation der Versammlung übernimmt aktuell fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft.

 

www.bundeskonferenz.org

www.forward.live

 

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