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Corona: Schweizer Veranstaltungsbranche fordert Schutzschirm für Pandemie-bedingte Absagen
Die Swiss LiveCom Association Expo Event und fünfzehn weitere Veranstaltungs- und Branchenverbände fordern vom Bund eine Absicherung finanzieller Nachteile aufgrund kurzfristiger Coronavirus-bedingter Veranstaltungseinschränkungen, Veranstaltungsabsagen oder -verschiebungen von Veranstaltungen und Messen in der Zeit vom 1. Juni 2021 bis 30. April 2022.
Damit sollen die dringenden Planungsarbeiten trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Krise ermöglicht und das finanzielle Risiko abgefedert werden. Ziel des „Schutzschirms“ ist die Planung und Durchführung von Veranstaltungen 2021/2022 in einem klar definierten Rahmen trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Krise. Laut Expo Event mussten allein die Messeveranstalter aufgrund der aktuellen Lage 2021 schon jetzt über 35 Messeprojekte absagen. Daraus resultiere bereits ein Umsatzverlust von über 220 Mio. Franken, was rund ein Drittel des Jahresumsatzes ausmache.
Die Veranstaltungsbranche sei aufgrund der langen Planungsvorlaufzeit in besonderer Weise von der Pandemie betroffen. Damit Veranstaltungen/Messen als wichtige Impulsgeber für eine rasche gesamtwirtschaftliche Erholung ab Sommer 2021 wieder durchgeführt werden können, bedürfe es des geforderten prospektiven Hilfsprogramms „Schutzschirm für die Zukunft der Veranstaltungsbranche“.
Dieses sei unter anderem notwendig, da Entschädigungen im Bereich Kultur und Sport dem wirtschaftlich gewichtigsten Teil der Branche (Dienstleister für wirtschaftsbezogene Veranstaltungen) verwehrt blieben. Andere Hilfsmaßnahmen wie Kurzarbeit oder Härtefallentschädigungen böten zudem keinen prospektiven Schutz, seien retrospektiv und lösten nicht den Planungsstau.
„Wir wollen, dass die Veranstaltungsbranche nun endlich wieder planen und arbeiten kann - und das mit kalkulierbarem Risiko“, sagt Expo-Event-Präsident Christoph Kamber. „Gerade Messen und Großveranstaltungen benötigen eine sehr lange Planungs- und Vorbereitungszeit. Der gesamtwirtschaftliche Impact von Veranstaltungen ist für viele weitere Branchen, die ebenfalls unter der Krise leiden, nicht außer Acht zu lassen. Wenn wir jetzt keine Perspektive erhalten, werden in diesem Jahr nur sehr wenige Veranstaltungen stattfinden, auch wenn es die epidemiologische Lage zulassen würde, weil das finanzielle Risiko unter diesen Voraussetzungen schlicht untragbar ist.“
Unterstützung erhält Kamber von Beat Zwahlen, CEO der MCH Group, dem größten Messeveranstalter der Schweiz: „Der Lockdown der zweiten COVID-Welle hat für alle Messeveranstalter zur Folge, dass bis mindestens Mai 2021 keine Veranstaltungen durchgeführt werden können. Das finanzielle Überleben wird somit entscheidend vom Verlauf des zweiten Halbjahres abhängen, für das nicht zuletzt auch aufgrund von Verschiebungen viele Events geplant sind“, erklärt Zwahlen.
„Die große Unsicherheit und damit das unkalkulierbare Risiko zwingen uns jedoch, die Vorbereitungen mit angezogener Handbremse anzugehen, Formate massiv zu verkleinern und auf teure Events mit viel Vorlauf zu verzichten“, so Zwahlen weiter. „Ein Schutzschirm würde uns erlauben, unsere Vorbereitungen und die entsprechende Kommunikation in den Markt wieder für das ganze Portfolio mit der nötigen Intensität aufzunehmen und nach vorn zu schauen.“
In den Nachbarländern Deutschland und Österreich sind die Schutzschirme ebenfalls bereits eingeführt oder in Planung. „Gemäß einer Umfrage fallen 88 Prozent der Wertschöpfung in unserer Industrie bei Business- und Corporate Events an“, sagt Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer FAMAB (Fachverband für Messe- und Ausstellungsbau). „Diese Veranstaltungen werden durch die bestehenden Kultur- und Sportförderungsfonds nicht geschützt. Es ist Zeit, dass hier eine Lösung gefunden wird, die unserer Branche das Überleben sichert.“
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