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Corona: Kurzinterview mit Hygiene-Dozent Christian H. Otto

Corona: Kurzinterview mit Hygiene-Dozent Christian H. Otto

Christian H. Otto ist Hygiene-Beauftragter für Veranstaltungen und Hygiene-Dozent für Gastro/Event/Kultur und MICE. 1987 gründete er ein Catering-Unternehmen in Nußloch bei Heidelberg, seit 2011 ist er zudem als selbständiger Dozent und Consultant tätig. Im vergangenen Jahr erweiterte Otto sein Unternehmen mit der Gewerbeneugründung der Paul Ridder & Christian Otto GbR und der Ridcom GmbH, mit der er sich auf das Thema Hygiene spezialisiert.

 

Welche Rolle haben Hygienekonzepte im Bereich Gastro/Event/MICE bisher gespielt und wie hat sich diese verändert?

CHRISTIAN H. OTTO: Die Hygiene wurde bisher grundsätzlich im Rahmen der LMHV/HACCP entsprechend geregelt, angewandt und dokumentiert. Bisher lag der Schwerpunkt zum einen auf dem Speisen- und Getränke-Handling, der Produktion, sowie zum anderen auf den Menschen, dem Personal, die diese Vorgänge und Prozesse auszuführen, zu koordinieren und zu dokumentieren haben. Aktuell hat man den Eindruck, dass die Hygienekonzepte, die in aller Munde sind, eine Neuerung bedeuten. Es handelt sich, abstrakt betrachtet, um eine Erweiterung der gesamthygienischen Maßnahmen, aufgrund der Pandemie und des aktuellen Infektionsschutzgesetzes. Nun ergeben sich im Rahmen der Pandemie/des Infektions-Schutzes wichtige, notwendige Erweiterungen, Neuerungen und Anpassungen. Bei den aktuellen Hygiene-Konzepten steht der Mensch/der Gast/der Kunde/der Teilnehmer im Raum in einem erweiterten Hygiene-Fokus. Die aktuellen Hygiene-Konzepte sollen den Schutz der Menschen während der Begegnung untereinander umfangreich regeln, gestalten und dokumentieren.

 

Gibt es geforderte Maßnahmen, die spezielle Herausforderungen darstellen?

CHRISTIAN H. OTTO: Die aktuell geforderten Maßnahmen sind sowohl in der Umsetzung als auch in der Anwendung in vielen Bereichen aufgrund der außenwirksamen Bedeutung sehr komplex und aufwendig. Allein die Beschaffung und die Dokumentation stellt viele Macher/Gastronomen/Veranstalter vor gewaltige Herausforderungen. Hierbei geht es unter anderem auch um die optimale technische und entsprechend energetische Lösung, zum Beispiel im Rahmen der Raumluftreinhaltung. Des Weiteren stellen die aktuell geforderten Anwendungslösungen, wie zum Beispiel Laien-Schnelltests, eine völlig ungekannte Herausforderung im Bereich der Anwendung und Dokumentation dar. Für diese neuen Hygiene-Maßnahmen in diesem Wirtschaftszweig gibt es aktuell keine „Blaupause“. Somit sind fachlich qualifizierte Hygiene-Seminare sehr wichtig, weil sie helfen, diese neuen Aufgaben besser und vollumfänglich zu bewältigen. Es ist wichtig, die Anwender, die Verantwortlichen sowie die Gäste/Kunden/Teilnehmer optimal auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten und ein gegenseitiges Hygiene-Vertrauen aufzubauen.

 

Was gilt es insbesondere für den Re-Start nach der Lockdownzeit im Bereich Gastro und Eventkontext zu beachten?

CHRISTIAN H. OTTO: Zunächst muss der Gastronom/der Verantwortliche ein vollständiges und umfassendes Hygienekonzept erstellen bzw. vorweisen und auch aktiv anwenden und entsprechend dokumentieren. Dieses Konzept besteht aus der Raumdesinfektions- und Raumluftreinigungstechnik sowie den Anwendungen und Tätigkeiten zur Einhaltung und Umsetzung des geforderten Hygiene-Standards gemäß Infektionsschutz und Corona-Verordnungen. Hier gilt es, die Fürsorge im Bereich der Hygiene für die Gäste, die Mitarbeiter und Lieferanten sicherzustellen. Ganz wichtig ist es, innerhalb des jeweiligen spezifischen Konzeptes die nachhaltige Dokumentation sicherzustellen. Grundsätzlich sollte ein Hygienekonzept mindestens aus dem Schutz der Person, dem Kontaktmanagement, der Teststrategie, der Raumhygiene und der entsprechenden Dokumentation bestehen, eben Ridcom-Hygiene 5.0.

 

(Foto: IECA/M:Con)

 

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