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Corona: Verbände der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft in Niedersachsen wenden sich an Landesregierung

Gemeinsam haben die Verbände der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft in Niedersachsen (Berufsverband Discjockey e.V., Deutscher Schaustellerbund e.V., FAMAB Kommunikationsverband e.V., Initiative der Veranstaltungswirtschaft e.V., KlubNetz Verband der niedersächsischen Konzertkulturschaffenden e.V., VPLT - Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.) am  27. Mai 2021 ein Schreiben an die Regierungsparteien und Fraktionen des Landes Niedersachsen versendet.

 

Die daran beteiligten Verbände und Vereine fordern die Niedersächsische Landespolitik zur Einbindung der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft in die Ausarbeitung kommender Corona-Verordnungen auf, damit alle Veranstaltungsformen letztlich auch Berücksichtigung finden.

 

Die Beteiligten fordern hierzu in ihrem Schreiben konkrete Veränderungen der Verordnungen: Schaffung konkreter Perspektiven in den Verordnungen für alle Inzidenzstufen; Definition von Genehmigungsbedingungen für zulässige Veranstaltungen; Berücksichtigung des zu erwartenden Impffortschritts in künftigen Verordnungen; Verbesserung der Kontaktnachverfolgung via App.

 

Zudem haben die o.g. Beteiligten gemeinschaftlich Problemfelder aufgelistet, die durch Verordnungen aus verschiedenen Gründen nicht erfasst werden können und im gemeinsamen Gespräch mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales auf Arbeitsebene zu klären seien.

 

„Ohne den praktischen Bedarf und die Perspektive einer Veranstalterin/eines Veranstalters zu kennen, laufen wir Gefahr, die Festivals im Sommer zu verlieren. Wir brauchen jetzt einen klaren Plan unter Einbeziehung der Veranstaltenden, der auch Tanz-Veranstaltungen durchführbar macht“, sagt Johannes Teller (KlubNetz). Gunnar Geßner (ebenfalls KlubNetz) ergänzt: „Wir haben digitale Möglichkeiten der Kontaktverfolgung, diese brauchen jetzt auch eine klare Regelung in der Verordnung, um deren Vorteile auch mit Blick auf den Datenschutz und die Anwendungspraxis bei Veranstaltungen auszuschöpfen.“

 

„Die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten bleiben auf der Strecke, wenn die Gesundheitsämter das Risiko der Entscheidung tragen - wir brauchen daher klare Vorgaben für genehmigungspflichtige Veranstaltungen, dann können unsere Veranstaltungen auch durchgeführt werden“, betont Thorsten Meyer (IVW). Dirk Wöhler (BVD) bringt zudem sein Unverständnis zum Ausdruck: „Ich betreibe mittlerweile einige Test-Zentren und wir fischen andauernd die positiven Fälle raus. Mit diesen Möglichkeiten der Teststrategien sind Veranstaltungen definitiv möglich - auch diese Möglichkeiten müssen berücksichtigt werden.“

 

Auch im Bereich der wirtschaftlichen Veranstaltungen müssten Planungen starten können. So gibt Jan Kalbfleisch (FAMAB) zu bedenken: „Die aktuellen Verordnungen schaffen keine langfristige Planungssicherheit, die Frage der Durchführbarkeit muss jetzt geklärt werden, damit Planungen verbindlich aufgenommen werden können. Mit den stetig sinkenden Inzidenzen müssen vom Verordnungsgeber auch Szenarien ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen geplant werden. Denn letztlich wirkt sich jede Schutzmaßnahme erheblich negativ auf die Rentabilität von Veranstaltungen aus. Private Veranstalterinnen und Veranstalter können das auf Dauer nicht leisten.“

 

Laut Kavin Kratzsch (DSB) suchen auch die Schaustellenden nach einer Perspektive: „Temporäre Freizeitparks retten uns vielleicht durch die Überbrückungszeit, wir brauchen jetzt allerdings ein Signal, wann wir auch ein Festzelt aufbauen können, damit wir Hoffnung verbreiten und nicht aus Angst vor wirtschaftlichen Verlusten weitere Absagen hinnehmen müssen.“ Und Helge Leinemann (VPLT) bemängelt: „Seit Monaten drängen wir auf die Klärung, was es heißt, wenn wir eine Inzidenz von 0 haben. Auch die neue Verordnung weist massive Schwachstellen auf, eine Inzidenz von unter 10 kann nicht wie über 35 behandelt werden! Seit einem Jahr bieten wir, auch in Niedersachsen, nahezu rund um die Uhr fundierte Unterstützung an, doch immer wieder liest es sich, als wären all diese Papiere und fachlichen Ausarbeitungen nicht durchgedrungen.“

 

www.famab.de

 

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