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Größte Festivalumfrage Europas als Basis für „Festival Playground“
Achtzig deutsche Musik-Festivals haben gemeinsam die bis dato größte Festivalumfrage Europas durchgeführt: 37.000 Besucher gaben insgesamt 2,6 Millionen Antworten. So gaben die meisten der Befragten an, nach der Pandemie jährlich mehr Festivals besuchen zu wollen als zuvor. Kleine und mittelgroße Festivals können mit Zuwachs rechnen, während 6,3 Prozent aller Festivalbesucher in Zukunft die ganz großen Festivals meiden wollen.
Mit 67,8 Prozent ist außerdem Nachhaltigkeit das Thema, mit dem sich laut Wunsch der Fans die Veranstalter in Zukunft am dringendsten auseinandersetzen müssen. 56,6 Prozent wünschen sich zudem diversere Line-ups. Die Umfrage brachte allerdings auch traurige Fakten zum Vorschein: Eine von zehn Personen fühlt sich laut Angaben auf Festivals nicht sicher; Grund dafür seien vor allem diskriminierendes und sexistisches Verhalten, häufig von männlichen Festivalbesuchenden.
Ausgestattet mit den Daten aus der Umfrage, trafen sich 250 Festivalschaffende und Experten vom 18. bis 21. Juni 2021 auf dem About-You-Pangea-Gelände in Ribnitz-Damgarten zum „Festival Playground“, um gemeinsam an einer modernen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Festivallandschaft zu arbeiten. So wurde unter anderem an konkreten Konzepten zu Themen wie Eventisierung, Mobilität, Inklusion, Ernährung, Gleichberechtigung oder Technologie gearbeitet. Die Absage des musikalischen Programms eine Woche vor Veranstaltungsbeginn, hervorgerufen durch nicht stemmbare behördliche Auflagen, verschaffte den Teilnehmern mehr Zeit für intensive Gespräche über Abwasser-Systeme, Diversität oder Frauen-Pissoirs.
Zahlreiche Panels, Talks und Workshops - teilweise geleitet vom „Festival Playground“-Initiator Höme - Für Festivals, teilweise durch andere Experten - boten Raum für Inspiration, Austausch und die Auseinandersetzung mit sonst eher selten beleuchteten Themen wie Sterben auf Festivals, Drogenkonsum oder Mentale Gesundheit. In der Eröffnungs-Keynote von Höme-Geschäftsführer Jannis Burkardt wurden die Umfrageergebnisse vorgestellt, Zusammenhänge geknüpft und zueinander in Relation gesetzt.
Die Keynote war der Startschuss für das produktive Wochenende, da die Umfrageergebnisse gleichzeitig die Basis aller Programmpunkte darstellten. In einzelnen Programmpunkten entstanden Bestrebungen, die jeweiligen Diskussionen fortzuführen. So gab es den Startschuss für ein gemeinsames „Mental Health Lab“, einen „Fuck-Up-Stammtisch“ und den Wunsch nach einem solidarischen Kreislauf innerhalb der gesamten Branche.
(Fotos: Till Petersen)
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