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Theatre Olympics 2023 mit 550 Aufführungen an siebzig Spielorten in ganz Ungarn

Zweihundert Theater-Ensembles aus 35 Ländern treten vom 1. April bis zum 1. Juli 2023 im Rahmen der 10. Internationalen Theatre Olympics in Ungarn auf. Alle Theater im Land sind Teil der Olympics und führen jeweils eine Produktion aus dem Ausland und eine aus einem grenzüberschreitenden ungarischen Theater auf. Durch die Einladung internationaler Ensembles sollen langfristige Partnerschaften mit ungarischen Theatern entstehen.

 

Zu den wichtigsten Spielstätten des Festivals zählt das Nationaltheater von Miskolc, das den 200. Jahrestag seiner Gründung feiert. Die Stadt Debrecen veranstaltet im Rahmen der Olympics ein zeitgenössisches ungarisches Theaterfestival. Auch die ISTA (International School of Theatre Anthropology) in Pécsvárad, ungarische Puppentheater und Tanzkünstler nehmen mit landesweiten Programmen an den Olympics teil.

 

Das Festival bietet sowohl Straßentheater als auch Fachveranstaltungen, Buchvorstellungen, Workshops, Meisterklassen, Ausstellungen und Konferenzen. Mit den Passionsspielen haben die kommenden Theatre Olympics zudem auch einen sakralen Aspekt.

 

Die wichtigsten Veranstaltungen der Olympics finden im Rahmen des 9. Internationalen Madách-Theatertreffens (Mitem) im Nationaltheater in Budapest statt. Das Internationale Komitee der Theatre Olympics hat das Nationaltheater und dessen Intendanten Attila Vidnyánszky mit der Organisation des Festivals betraut.

 

Auch das Budapester Operettentheater, das sein 100. Jubiläum feiert, veranstaltet ein Festival. Die alternative Kunstszene ist unter anderem durch das Jurányi-Haus und das Theater am Bethlen-Platz vertreten. Das Nationaltheater von Györ bringt Theater auf der anderen Seite der Donau zusammen. Außerdem gibt es Programmpunkte für Amateurkünstler und Schauspielschüler.

 

Im Mittelpunkt der 10. Theatre Olympics steht Imre Madách. Der ungarische Dramatiker wurde 1823, vor 200 Jahren, geboren und erlangte vor allem Bekanntheit für sein Hauptwerk „Die Tragödie des Menschen“, das vor 140 Jahren uraufgeführt wurde. Madáchs Werk wird nicht nur durch Konferenzen und neu publizierte Bücher, sondern auch durch eine spezielle Aufführung vorgestellt. Theaterschulteams aus der ganzen Welt werden erst Auszüge aus „Die Tragödie des Menschen“ präsentieren und anschließend in einer großen gemeinsamen Inszenierung zusammenführen.

 

Theodoros Terzopulos, Gründer der Theatre Olympics und Vorsitzender des Internationalen Komitees, erklärt, warum Ungarn den Zuschlag für die zehnte Austragung der Olympics erhielt: „Ungarn spielt mit seiner großen Theatertradition eine aktive Rolle bei den weltweiten Entwicklungen im Bereich der Theaterpraxis und -theorie. Budapest, ein wunderschönes und einzigartiges Denkmal des Weltkulturerbes, ist eine internationale Kulturmetropole, die bereit ist, Brücken zu anderen Theatertraditionen zu schlagen.“

 

„Das mit talentierten und erfahrenen künstlerischen, technischen und administrativen Fachleuten gut ausgestattete Nationaltheater ist das institutionelle Zentrum des ungarischen Theaters, das für avantgardistische internationale Theatervorschläge ebenso offen ist wie für die Wahrung der Grundsätze der Tradition“, so Terzopulos weiter. „So ist es in der Lage, neue Brücken zwischen verschiedenen Schulen und Bühnensprachen zu schlagen. In einer Zeit, in der die Homogenisierung des Theaters die vorherrschende Tendenz ist, setzt das Nationaltheater unter dem Motto ‘Versöhnung und Neuer Humanismus’ auf Vielfalt, Toleranz und Multikulturalität.“

 

Das Symbol der Theatre Olympics 2023 ist eine Arche: ein Symbol der Rettung. „In Europa befinden sich unsere Nachbarn im Krieg. Da stellen sich die Fragen: Was ist die Aufgabe der Künstler? Braucht es die Kunst? Sind kulturelle Veranstaltungen wie die Theatre Olympics in solchen Zeiten gerechtfertigt? Wir hoffen, Brücken wieder aufbauen zu können“, kommentieren die Organisatoren der Olympics. „Dazu brauchen wir Nüchternheit und Mäßigung, Vertrauen in die Zukunft und Vertrauen zueinander. Und vor allem müssen wir den Dialog pflegen. Und das ist nur möglich, wenn Künstler und Kulturschaffende nicht die Sprache der Politik und der Macht sprechen, sondern sich um den Dialog bemühen.“

 

www.theatreolympics2023.com

 

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