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Österreichische Tourismustage: Kongress- und Tagungsbranche blickt positiv in die Zukunft
Die österreichische Kongress- und Tagungsbranche traf sich auf den Österreichischen Tourismustagen (ÖTT) nach langer Zeit wieder „in echt“. In einer gemeinsamen Pressekonferenz ließen Sandra Neukart, neue COO von Österreich Werbung (ÖW), Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureau (ACB) und Geschäftsführer Kongresskultur Bregenz, und Christian Woronka, Sprecher der Bundesländer Convention Bureaux, Leiter des Vienna Convention Bureaus und des Marktmanagements im Wiener Tourismusverband, das Jahr 2021 Revue passieren und blickten zuversichtlich in die Zukunft.
10.400 Kongresse, Firmentagungen und Seminare mit einer halben Million Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die österreichweit 811.187 Nächtigungen generierten: So sieht die Bilanz aus dem Meeting Industry Report Austria (MIRA) für das Jahr 2021 aus, der im Rahmen der Österreichischen Tourismustage präsentiert wurde. „Nach dem Corona-bedingten Einbruch 2020 konnte 2021 der Turnaround geschafft werden. Wir haben 2021 ein Wachstum in allen drei Veranstaltungssegmenten von über 20 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr. Besonders Kongresse haben mit 27,3 Prozent und Firmentagungen mit 23,2 Prozent wieder zugelegt“, fasst Gerhard Stübe die Ergebnisse der Studie zusammen.
„Die Branche befindet sich nach wie vor in einer Übergangsphase mit sehr vielen Herausforderungen“, gibt Stübe zu bedenken. Einflussfaktoren wie steigende Energiekosten und Preiserhöhungen, die Kurzfristigkeit der Buchungen, Mitarbeitermangel und die Veränderung der Arbeitsfelder würden die Branche in den nächsten Jahren begleiten. Deshalb seien vor allem Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunft vonnöten.
„Der Wegfall von Corona-Maßnahmen war für die Meeting-Branche enorm wichtig - auch im internationalen Wettbewerb. Es gibt nach wie vor Herausforderungen zu bewältigen, dennoch blicken wir positiv in die Zukunft und freuen uns, dass wir endlich wieder loslegen können“, zeigt sich Christian Woronka zuversichtlich. „Mit neuen Angeboten und Investitionen in die Meeting-Infrastruktur bleibt das Tagungsland Österreich interessant und relevant für nationale wie internationale Veranstalter.“ Dieses Commitment zeige sich auch anhand konkreter Projekte, wie durch die Schaffung des Hauses der Digitalisierung am Campus Tulln in Niederösterreich, durch das Gurgl Carat in Tirol oder durch die Modernisierung des Austria Center Vienna (ACV).
Allein in Wien sind dieses Jahr vierzig Großveranstaltungen mit über eintausend Gästen geplant, darunter der Congress of the European Hematology Association. Hinzu kommen zahlreiche Messen, Ausstellungen und Festivals. Auch in den Bundesländern stehen Veranstaltungshighlights wie der AirMed Congress in Salzburg oder der Dornbirn Global Fiber Congress auf dem Programm.
„Um den Convention-Bereich nach der Disruption der vergangenen zwei Jahre zu stabilisieren und ihn für die Zukunft zu wappnen, hat die Österreich Werbung heuer eine 8-Säulen-Strategie entwickelt“, erklärt Sandra Neukart. Diese werde anhand von mehreren konkreten Maßnahmen, wie einer Imagekampagne in den wichtigsten Märkten ab dem 3. Quartal 2022, der Präsenz auf den wichtigsten Verkaufsplattformen in ganz Europa und der Etablierung eines Data Hubs zur Verbesserung des Convention-Erlebnisses umgesetzt.
Der auf den ÖTT 2022 erstmalig etablierte Convention-Fokus mit einem hochkarätig besetzten Programm leitet sich ebenfalls von dieser Strategie ab. Damit wird auch der Bedeutung der Branche für den Tourismusstandort Österreich Rechnung getragen: Die Tagungsindustrie weist laut Zahlen aus dem Jahr 2019 höhere Pro-Kopf-Spendings im Vergleich zum Urlaubstourismus auf und verbreitert die touristischen Saisonen in den Frühling und den Herbst. „Wir wollen den Kongressstandort Österreich als nachhaltige Destination positionieren und auch damit weitere Kongresse nach Österreich holen. Wir gehen hier und heute mit gutem Beispiel voran: Die Österreichischen Tourismustage wurden als Green Event zertifiziert“, so Neukart.
„Wir stehen vor einer Vielzahl neuer Möglichkeiten im Meetingbereich. Es gilt, digitale Tools als Chance zu betrachten, denn die Grenzen zwischen der analogen und digitalen Welt verschwimmen zunehmend“, ergänzt Christian Woronka. „Um auf die Herausforderungen der aktuellen Zeit - Stichwort Kurzfristigkeit und Planbarkeit - reagieren zu können, bleiben Flexibilität und partnerschaftliche Zusammenarbeit das Gebot der Stunde. Und auch in Zukunft müssen wir als Destinationen, als Convention Bureaux gemeinsam mit unseren Partnern faire Lösungen für alle Seiten finden.“
(Foto: Austrian Convention Bureau)
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