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Thalia Theater Hamburg erweitert Beschallungskonzept mit Alcons Audio
Das Thalia Theater Hamburg hatte im Jahr 2007 ein QR36-Pro-Ribbon-Line-Source Säulenlautsprechersystem von Alcons gewählt, um seine Beschallungsanforderungen zu lösen. Damals stand noch das Sprechtheater im Fokus, mittlerweile hat sich das Haus jedoch zu einem sehr musikalischen Theater gewandelt.
Einher mit diesem Wandel ging der Wunsch der Tontechnik-Abteilung unter der Leitung von Rewert Lindeburg nach einer präziseren Basswiedergabe und mehr Headroom, dem 2021 in einer ersten Ausbaustufe zunächst mit einer höher getrennten Bass-Erweiterung entsprochen wurde. In der Folge wurde zusätzlich ein neues Subbass-System nach den Plänen von Stefan Flad, Toningenieur im Thalia Theater, installiert. Dabei entschied man sich erneut für Alcons Audio.
Schon bei der ersten Alcons-Installation im Jahr 2007 wurden die speziellen akustischen Herausforderungen des Thalia Theaters offenbar. Der hohe Saal besitzt wenig Grundfläche, und die Geometrie des Raumes erschwert eine gleichmäßige Beschallung. Hinzu kommen die üblichen Probleme, Schall unter die Balkone zu bringen. Hier konnte die initiale Installation von Alcons’ Pro-Ribbon-Säulenlautsprechern QR18 (3 x 6,5’’), Pro-Ribbon-Line-Source-Säulenlautsprechern QR36 (6 x 6,5’’) und kleinformatigen Pro-Ribbon-Line-Array-Systemen LR7 (1 x 6,5’’) zunächst Abhilfe schaffen.
„Wir können seither - ohne lange Arrays und ohne zu viele Reflexionen zu verursachen - deutlich mehr Direktschall in die letzten Reihen projizieren“, sagt Ben Schröder, Tonmeister im Thalia Theater. „Was uns über die Jahre allerdings fehlte, war Headroom in den tiefen Mitten und hohen Bässen. Den Tiefbass wollten wir gerne als Direktimpuls wahrnehmen können.“
„Daher versuchten wir zunächst 2021, in der Front die Bässe zu erweitern, indem wir jedem Topteil einen kleinen BF121-Bass (1 x 12’’) hinzugesellt haben und gleichzeitig die Oberrangbeschallung überarbeiteten“, so Schröder weiter. „Das funktionierte aus klanglicher Perspektive ganz hervorragend und brachte auch den gewünschten Zuwachs an Headroom für Livemusik. Wir hatten jedoch noch eine andere Baustelle: Wir waren immer wieder in Konflikt mit der Beleuchtung und speziell den Verfolgern, weil die Beschallung tief in den Raum hineinragte.“
Daher wurden vier LR7-Pro-Ribbon-Line-Array-Systeme ergänzt, wodurch es möglich wurde, das Center-Array zu teilen, um so flexibler mit der Beleuchtung zusammenzuarbeiten. Um eine bessere Bassabbildung zu erreichen, wurde anschließend ein neues Subbass-System installiert. Dieses besteht aus vier Alcons-Subwoofern BF151 mkII (1 x 15’’), als 2-x-2-Cardioid-Pärchen über dem Portal installiert: zwei BF151 unter der Oberrang-Beschallungstruss und zwei über der Oberrangbeschallungstruss, wobei alle acht Bässe als ein Monosystem in zwei Positionen eingemessen worden sind.
Nach fünfzehn Jahren im Betrieb mussten darüber hinaus die Bestands-Endstufen ausgetauscht werden, sodass vier analoge ALC2- und ALC4-Endstufen gegen sechs Sentinel10-Endstufen von Alcons Audio ersetzt wurden. „Wir haben uns für die kleinen 15’’-Bässe von Alcons entschieden, weil wir nicht viel Platz hatten und nur begrenzt Gewicht ins Dach einbringen konnten“, erläutert Stefan Flad. „Es war ein langer Evaluationsprozess, doch letztlich kristallisierte sich heraus, dass es kaum andere Alternativen gab, um in unserer Situation die gewünschte Tiefbassabbildung und mehr Headroom zu erreichen.“
Das neue Bass-Cluster ist in Endfire-Konfiguration installiert. So ergibt sich ein Zusammenspiel aus acht BF151-mkII-15’- Bässen, die jeweils als Paar verschiedene Aufgaben übernehmen können. Im Centercluster gibt es einen zusätzlichen Lautsprecher, der nur zum Einsatz kommt, wenn das Licht so tief hängt, dass es Teile des Center-Clusters verdeckt. „Gerade mit Blick auf das Licht kamen wir auf die Idee, einen Cluster zu bauen und nur kleine Bässe zu verwenden“, sagt Ben Schröder. Der neue zentrale Oberbass habe dazu geführt, dass man bei gleicher Lautstärke im Parkett die anderen Bässe um 5 dB leiser einsetzen konnte.
„Die kleinen, tief klingenden BF151 und das von Stefan Flad und Heiko von Wallis ausgeklügelte Bass-System haben dieses Beschallungskonzept erst ermöglicht“, sagt Schröder abschließend. „Mit der zusätzlichen Erweiterung um BF121 für den Hochbass und den neuen Amps gelang es uns, ohne einen kompletten PA-Neubau aus einer Sprachbeschallung mit Tiefbass eine in sich ausgewogen klingende musikalischere PA mit genügend Headroom vom Tiefbass bis in die hochauflösenden Höhen zu realisieren.“
Die Installation wurde von Industrial Arts aus Glinde durchgeführt. Heiko von Wallis (Echo Image) übernahm das Einmessen des Systems und gab Impulse in der Planungsphase, die auch einige Custom-Lösungen verlangte.
(Foto: Alcons Audio/Thalia Theater)
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