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Bild- und Ton-Postproduktion laut VTFF in existenzbedrohender Lage
Der Verband Technischer Dienstleister für Film und Fernsehen (VTFF) hat sich mit einem „Notruf“ an die Produzenten und Sender gewandt, in dem er eine angemessene Vergütung für die Postproduktion im Bild/Tonbereich einfordert.
Laut VTFF hat sich bei steigenden Volumina und Kosten die finanzielle Ausstattung der Produktionen im fiktionalen Bereich spürbar verschlechtert. Diese chronische Unterfinanzierung bringe viele Dienstleister in der Postproduktion zunehmend in eine existenzbedrohende Lage. Der Verband, in dem viele der wichtigsten Post-Produktionshäuser organisiert sind, fordert von Produzenten und Sendern deshalb eine angemessene Honorierung, die das Überleben und die Wirtschaftlichkeit der Dienstleister dauerhaft sichert.
Der Notruf im Wortlaut:
„Der VTFF, als Zusammenschluss von 65 Dienstleistern für Film und Fernsehen, setzt sich seit fast 75 Jahren für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von technischen und kreativen Dienstleistern für Film & Fernsehen ein. Eine Entwicklung im Bereich der Postproduktion Bild/Ton bereitet uns seit geraumer Zeit große Sorgen. Die Rahmenbedingungen für Projekte im fiktionalen Bereich werden zunehmend schwieriger, die finanzielle Ausstattung der Produktionen hat sich spürbar verschlechtert.
Drehverhältnisse bzw. die Menge an Material nehmen drastisch zu, die Qualität der O-Töne am Set wird schlechter, verlässliche Picture Locks vor dem Prozess der finalen Bearbeitung sind eher die Ausnahme als die Regel. Kurzum, den Postproduktionshäusern wird eine maximale Flexibilität durch Terminverschiebungen und kurzfristige Stornierungen abgefordert, während Gagen förmlich explodieren. Der Anspruch an die Qualität hat sich dagegen in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht. Viele Unternehmen fühlen sich bereits in ihrer Existenz bedroht!
Die Situation der chronischen Auftrags-Unterfinanzierung wird zusätzlich noch dadurch verschärft, dass die - ohnehin meist sehr eng kalkulierten - Post-Budgets (diese liegen oft unter drei Prozent der kalkulierten Gesamtherstellungskosten) gerne am Ende des Produktionsprozesses genutzt werden, um andere finanzielle Löcher zu stopfen. Diese Zweckentfremdung geschieht nicht zuletzt bei Produktionen, die durch öffentliche Mittel mit oder ganz finanziert werden.
Von einer auskömmlichen Wirtschaftlichkeit auf Seiten des Postproduktionsdienstleisters Bild/Ton kann so keine Rede mehr sein. Gestiegene Kosten für Energie, Miete und Gehälter sowie die technischen und kreativen Anforderungen reduzieren die Margen der Postproduktionsdienstleister weiter. Die Folgen dieser Situation sind fehlende Mittel für Investitionen in die sich rasant entwickelnde digitale Technik sowie in Aus- und Fortbildung. Lang- und mittelfristig befürchten die DienstleisterInnen den Abbau hochqualifizierter Arbeitsplätze am Leistungsstandort Deutschland. Eine Entprofessionalisierung und Vernichtung von Know-how kann sich die deutsche Film- und Fernsehindustrie - gerade im internationalen Vergleich - aus Sicht des VTFF nicht leisten!
Der VTFF fordert deshalb dazu auf, mehr Wertschätzung für die technisch-kreative Dienstleistung der Postproduktionsunternehmen zu entwickeln und für eine angemessene Honorierung für ihre komplexe und wichtige Arbeit im gemeinsamen Interesse Sorge zu tragen. Der VTFF lädt die Produzentenverbände ein, schnellstens gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung der prekären Lage in der Postproduktion zu entwickeln.“
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