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Deutscher Jazzpreis für das Lebenswerk geht an Alexander von Schlippenbach
Am 18. April 2024 wird im Kölner E-Werk der Deutsche Jazzpreis verliehen, um zum vierten Mal herausragende Musiker und Kulturschaffende im Bereich Jazz sowohl national als auch international zu würdigen. Ein erster Preisträger - in der Kategorie Lebenswerk - wurde bereits vorweg bei der Eröffnung der Jazzahead!, der weltweit größten Fachmesse für Jazz, bekanntgegeben.
„Die exklusive Vorab-Verkündung des Deutschen Jazzpreises für das Lebenswerk im Rahmen der Jazzahead! fußt auf der engen und erfolgreichen Zusammenarbeit 2023 und 2022 und macht einmal mehr deutlich, dass der Deutsche Jazzpreis und die Jazzahead! nicht mehr unabhängig voneinander denkbar sind“, sagt Katja Lucker, Geschäftsführerin der Initiative Musik. „Den Jazz als Ausdruck einer künstlerischen Haltung und als kulturelle Praxis dauerhaft und systematisch zu stärken, ist eine zeitgemäße Herausforderung der Kulturpolitik, denn Darbietung und Rezeption haben in den vergangenen Jahren eine beispiellose Entwicklung genommen, die wesentlich den Reichtum der zeitgenössischen Musikkultur prägt. Die Jazzahead! ist daher eines der Leuchtturmprojekte der Strukturförderung der Initiative Musik.“
Mit dem Preis für das Lebenswerk würdigt der Deutsche Jazzpreis Künstler und Akteure aus dem Bereich Jazz, die sich über lange Zeit und in besonderem Maße um den Jazz in Deutschland verdient gemacht und in diesem Sinne einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Genres geleistet haben. In der vierten Edition wird der Berliner Jazzpianist, freischaffende Arrangeur und Komponist Alexander von Schlippenbach für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Der Free-Jazz-Pionier ist nach Ansicht der Jury eine Schlüsselfigur in der Musik, die Freiheit verkörpere. Schlippenbachs Werk bewege sich dabei gekonnt zwischen rigorosem Individualismus und uneingeschränktem kollektivem Geist, zwischen intellektueller Architektur und bedingungsloser Hingabe an den Spielprozess. Sein Wirken reicht von Solos über Duos mit Aki Takase bis hin zu größeren Formationen, wobei er stets Individualismus und kollektiven Geist vereine. Seine Fähigkeit, sowohl am Klavier als auch im Orchester innere Klangvorstellungen auszudrücken, zeige seine Vielseitigkeit und sein tiefes musikalisches Verständnis.
Schlippenbach habe die Identität des Jazz und der Improvisation nachhaltig mitgestaltet, nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Dies zeige sich nicht zuletzt in seiner jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Jazz-Institutionen wie der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) oder dem Globe Unity Orchestra. Letzteres, 1966 von Schlippenbach ins Leben gerufen, um das von den Berliner Jazztagen beauftragte Werk „Globe Unity“ zu performen, beeinflusste seine Reichweite und seine Entwicklung als Musiker nachhaltig.
Neben dem Preis für das Lebenswerk werden bei der feierlichen Verleihung am 18. April Auszeichnungen in 21 weiteren Kategorien vergeben, welche mit Preis- und Nominierungsgeldern in einer Gesamthöhe von 480.000 Euro verbunden sind. Angelika Niescier (im Duo mit Alexander Hawkins), das Omer Klein Trio sowie Kenny Barron werden live im Kölner E-Werk auftreten. Moderiert wird der Abend von Hadnet Tesfai und Götz Bühler.
Die Preisverleihung wird von der Initiative Musik mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien realisiert. Die vierte Ausgabe des Preises findet erstmals in Kooperation mit der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen statt.
Foto: Deutscher Jazzpreis 2023. (Fotocredit: Niklas Marc Heinecke)
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