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Weltweiter Visual-Effects-Boom geht laut Umfrage des VTFF an deutscher VFX-Branche vorbei
Der Markt für Visual Effects (VFX) hat sich global zu einem der Wachstumstreiber in der Medien- und Entertainmentbranche entwickelt, vor allem der asiatisch-pazifische Raum verzeichnet hohe Wachstumsraten. Doch auch in diesem technologisch wie künstlerisch höchst anspruchsvollen Segment der Film- und TV-Industrie droht Deutschland international den Anschluss zu verlieren.
Dies geht aus einer Befragung hervor, die der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) in der deutschen VFX-Community durchgeführt hat. Die VFX-Studios leiden demnach unter anderem unter hohem Kostendruck und mangelnder Nachfrage. Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe sei, analog zu vielen anderen technisch-kreativen Dienstleistern, sehr schwierig.
72,8 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass das erste Halbjahr 2024 „etwas schlechter“ bis „deutlich schlechter“ als erwartet gelaufen sei („Eher schlechter“ 45,5 Prozent und „Deutlich schlechter“ 27,3 Prozent; „Deutlich besser gelaufen“ 9,1 Prozent; „Entspricht unseren Erwartungen“ 18,2 Prozent). Jeweils 36,4 Prozent der Befragten beurteilten ihre aktuelle Umsatzrendite als „verbesserungswürdig“ oder „prekär“ („Optimal“: 0 Prozent, „Gut“: 18,2 Prozent, „Befriedigend“: 9,1 Prozent).
Der Blick Richtung Jahresabschluss ist von Pessimismus geprägt; 36,4 Prozent der befragten VFX-Unternehmen erwarten eine „leicht bis mäßig“ sinkende Umsatzrendite, 27,3 Prozent sogar, dass die Umsatzrendite um mindestens zehn Prozent und damit „deutlich“ sinken wird („Wird stagnieren“: 27,3 Prozent, „Leicht bis mäßig steigen“: 9,1 Prozent, „Wird signifikant steigen“: 0 Prozent).
Die größten Hausforderungen sehen die VFXler im höheren Kostendruck durch die Auftraggeber (100 Prozent), rückläufigen Aufträgen bei Kinoproduktionen (72,7 Prozent) sowie im Attraktivitätsverlust des gesamten Produktionsstandortes Deutschland (63,6 Prozent). Wie groß die Abhängigkeit der VFX-Szene von der ebenfalls kriselnden Kinobranche ist, belegt die Antwort auf die Frage, wer aktuell die größten Wachstumstreiber sind: 72,7 Prozent der Befragten nannten Film- und -Fernsehproduktionen.
„Die Befragung zeigt, dass der Boom in der internationalen Film- und Fernsehbranche auch im VFX-Segment an Deutschland vorbeirauscht“, resümiert VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke (Foto) die Ergebnisse der Befragung. Dies sei um so fataler, da es sich um einen technologisch getriebenen Markt handle, auf dem sich die Zukunft der gesamten Branche mitentscheide. „An den VFX-Unternehmen zeigt sich das ganze Dilemma des Filmstandorts Deutschland. Kreativ und technologisch halten die Dienstleister international mit, allein die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen fehlen.“
Rohnke erneuerte seine Forderung, die begonnene Reform der Filmförderung schneller und in Gänze umzusetzen: „Wir brauchen mehr Tempo“. Der VTFF-Geschäftsführer kündigte an, dass sich der Verband in Zukunft noch stärker für die VFX-Unternehmen engagieren wolle. „Der VTFF ist die starke Stimme der technisch-kreativen Dienstleister in der Film- und Fernsehbranche. Dies gilt auch und gerade für alle VFX-Unternehmen“, so Rohnke.
(Foto: VTFF)
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